Beschreibung
Die Kernattribute der Genossenschaft werden seit jeher rege diskutiert. Wenngleich die Wertesets unterschiedlicher Genossenschaftsgründer, Gesetzgeber, Interessensgruppen und WissenschaftlerInnen vielfach divergieren, so lassen sich im Kern doch stets zumindest einige ähnliche genossenschaftliche Kernprinzipien identifizieren, zu denen beispielsweise die Selbsthilfe, die Mitgliederförderung, die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft sowie die Selbstverwaltung zählen. Die Implementierung genossenschaftlicher Prinzipien legitimiert die Rechtsform gegenüber anderen Organisationsformen, zudem werden sie von der Bevölkerung vielfach als ausgesprochen wichtig und erstrebenswert empfunden.Wenngleich sich bereits die Messung der Wahrnehmung von genossenschaftlichen Merkmalen innerhalb eines Landes als äußerst komplex herausstellt, so nimmt die Komplexität noch zu, wenn man versucht, ein international vergleichbares, multidimensionales, Maß zur Operationalisierung von „Genossenschaftlichkeit“ (Cooperativeness) zu schaffen: Angelehnt an Skalen zur Messung von Innovationsfähigkeit von Unternehmen oder deren „Familiness“ soll eine solche Kategorie es ermöglichen, den genossenschaftlichen Wesenskern besser mess- und vergleichbar zu machen. Anders aber, als die beiden relativ gut abgrenzbaren Begriffe der Innovationsfähigkeit und „Familiness“, erweist sich „Genossenschaftlichkeit“ als breit interpretier- und schwer differenzierbare Kategorie. Die Schwierigkeit besteht darin, den Begriff weder zu eng noch zu weit zu fassen, um sowohl die unterschiedlichen Nuancen des stark heterogenen Genossenschaftssektors abzubilden, aber trotz alledem Vergleiche zuzulassen.
Zeitraum | 7 Apr. 2018 |
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Ereignistitel | XXIII. Nachwuchswissenschaftler/innen- Tagung der AGI |
Veranstaltungstyp | Keine Angaben |
Bekanntheitsgrad | National |
Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)
- 502011 Genossenschaftswesen