Informelle Pflege in Österreich: Bestandsaufnahme und Ausblick

Aktivität: VortragVortrag auf sonstiger Veranstaltung (Science-to-Professionals/Public)

Beschreibung

Informelle Pflege in Österreich: Bestandsaufnahme und Ausblick In der österreichischen Pflegepolitik sind staatliche Leistungen als Beitrag zur Versorgung bei Pflegebedürftigkeit konzipiert, der die Eigenleistungen von Betroffenen und Unterstützungen seitens ihrer Familien ergänzt. Informelle Pflege durch Angehörige bleibt daher eine wesentliche Ressource für pflegebedürftige Menschen. Allerdings fehlt ein systematisches Monitoring der Möglichkeiten und Grenzen informeller Pflege und Unterstützungen für pflegende Angehöriger verdienen mehr Aufmerksamkeit. Wie viele Österreicherinnen und Österreicher aktuell Angehörige, Nachbarn oder Bekannte informell pflegen, ist nicht genau bekannt, weil dazu keine regelmäßigen repräsentativen Erhebungen durchgeführt werden. NachErgebnissen aus einer Mikrozensus-Sondererhebung erbrachten 2002 rund 426.000 Personen über 17 Jahren (8,5% der Frauen und 4,7% der Männer) informelle Betreuungs- und Pflegetätigkeiten. Deren Beitrag zur Pflegevorsorge ist in Österreich fundamental: Knapp 60% der Bezieher/innen von Pflegegeld werden Zuhause und alleine durch Angehörige versorgt, weitere 24% Zuhause durch Angehörige und soziale Dienste. Aus dem European Working Conditions Survey ist bekannt, dass einer aus vierzehn Erwerbstätigen mindestens wöchentlich im privaten Umfeld ältere Menschen betreut oder pflegt. Umgekehrt sind ca. 40% aller Personen, die im weitesten Sinn informell betreuen oder pflegen erwerbsaktiv. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Vereinbarkeit familiärer und beruflicher Verantwortungen auch mit Blick auf informelle Pflege. Eine Möglichkeit, informelle Pflege und Beruf besser in Einklang zu bringen, könne flexible Arbeitszeiten und Teilzeitoptionen sein.
Zeitraum3 Nov. 2011
EreignistitelPflegekongress 2011
VeranstaltungstypKeine Angaben

Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)

  • 509012 Sozialpolitik
  • 509005 Gerontologie
  • 502046 Volkswirtschaftspolitik