Zeitverwendung und Lebensqualität

  • Wolfgang Fellner (Ko-Autor*in)
  • Roman Seidl (Ko-Autor*in)

Aktivität: VortragVortrag auf sonstiger Veranstaltung (Science-to-Professionals/Public)

Beschreibung

In der ökonomischen Standardtheorie wird Erwerbsarbeitszeit als reine Geldbeschaffung für Konsumzwecke verstanden. Diesem instrumentellen Verständnis von (Erwerbsarbeits-)Zeit im Leben der Menschen setzen wir ein Verständnis von Wohlstand entgegen, bei dem die Lebensqualität primär anhand der ausgeübten Tätigkeiten verstanden wird. Basierend auf dieser Idee wurde 2015 eine empirische Studie über die angestrebte Zeitverwendung der Wiener Bevölkerung durchgeführt. Dabei zeigten sich insbesondere für die Erwerbsarbeit interessante Ergebnisse. Ein großer Anteil der Vollzeitbeschäftigten strebt selbst bei gleichem Lohnsatz (Stundenlohn) eine Reduktion der Erwerbsarbeitszeit auf rund 30 Stunden an. Wären die Befragten nicht auf die Erzielung eines Erwerbseinkommens angewiesen, so zeigt sich die Tendenz, 25 Stunden Erwerbsarbeit leisten zu wollen. Diese Ergebnisse veranschaulichen die Rolle der Erwerbsarbeit für die Lebensqualität in zweierlei Hinsicht: Einerseits würde sich für einen großen Teil der Erwerbstätigen aus einer Verringerung der aktuellen Erwerbsarbeitszeit eine Verbesserung der Work-Life Balance ergeben, andererseits zeigt sich die hohe Bedeutung der Erwerbsarbeit für die Lebensqualität abseits der Notwendigkeit ein Einkommen zu erzielen (intrinsische Arbeitsmotivation).
Zeitraum30 Mai 2016
EreignistitelFORBA Gespräch zur Arbeitsforschung 3/2016
VeranstaltungstypKeine Angaben

Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)

  • 502027 Politische Ökonomie
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