Ökonom für die Menschen - oder was kann Sens Capability Approach zur Armutsreduktion in der EU beitragen

  • Eiffe, Franz (Forscher*in)

    Projektdetails

    Beschreibung

    Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage, ob Amartya Sens capability approach geeigneter für die Definition von Armut und der darauf basierenden Messung ist, als bisherige im EU-Kontext angewandte Methoden. Neben der praktischen Anwendbarkeit auf EU-Ebene soll aber auch die philosophische Struktur und die historische Grundlage des Konzepts untersucht und kritisch betrachtet werden. Die Wurzeln der politischen Ökonomie Sens und seines ethisch motivierten Menschenbildes finden sich vor allem bei Aristoteles, Adam Smith, John Stuart Mill und Karl Marx. Die Kenntnis dieser Grundlage ist für das Verständnis und die Interpretation von Sens Arbeit nicht unerheblich. So entwickelt er aus diesen Überlegungen das Konzept der functionings und capabilities. Grundsätzlich definiert er capabilities als die Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten und Zielsetzungen zu verfolgen, die man für wertvoll erachtet, während functionings die Manifestierung dieses Lebens darstellen. Darauf aufbauend plädiert Sen für eine erweiterte Definition von Armut, die er als Mangel an Verwirklichungschancen (=capabilities) verstanden wissen will. Dabei stellt sich die Frage, welche capabilities für eine erweiterte Definition von Armut im EU-Raum sinnvoll sind und wie sie sich messen lassen. Ziel der Dissertation ist es, die Entstehung dieses Ansatzes anhand der zahlreichen theoretischen Beiträge Sens nachzuzeichnen und unter Beweis zu stellen, dass die Anwendung seines Konzepts sowohl praktische als auch theoretische Grundlage nicht nur für die Operationalisierung, sondern auch für eine nachhaltige Bekämpfung der Armut in der Europäischen Union bilden kann.
    StatusAbgeschlossen
    Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/01/0631/12/07