Ein Teil des Projektes CEO`s on wheels umfasst ein Mentoringprogramm, in dem CEOs und HR ManagerInnen sich ein Jahr lang um eine/n Mentee im Rollstuhl bemühen. Ziel des Mentoringprogramms ist es zum einen den Mentees einen möglichen Jobwechsel oder Jobeinstieg zu erleichtern. Zum anderen sollen auch die MentorInnen durch die intensive Beschäftigung mit ihren Mentees ihre Wahrnehmung für das Thema Menschen mit Behinderung im Arbeitskontext schärfen.
Der vorliegende Bericht hat sich mit den Wirkungen des Mentoringprogramms beschäftigt und zu diesem Zweck die MentorInnen zu assoziativen Interviews gebeten. Es zeigt sich, dass die MentorInnen tatsächlich berichten, eine sehr intensive Wahrnehmungsveränderung Menschen mit Behinderung betreffen erfahren. Die MentorInnen geben an, nach anfänglichen Berührungsängsten im Rahmen des Programms gelernt zu haben, mit Menschen im Rollstuhl umgehen zu können und dabei in erster Linie den Mensch mit seinen Qualitäten zu sehen, nicht etwa die Beeinträchtigung der Person. Bei näherer Betrachtung wird jedoch ersichtlich, dass es kaum Transfer von dem individuellen Lernen der einzelnen MentorInnen auf die Organisation gibt. So wird zwar konstatiert, dass die Mentees über großes geistiges Potenzial verfügen, es jedoch derzeit kaum möglich ist, dass dieses Potenzial in der Organisation genutzt wird. Hier werden in erster Linie etwaige bauliche Schwierigkeiten als Grund angeführt, oder etwa die Branche, wie auch die Gesellschaft an sich, welche als besonders schnell und mobil bezeichnet wird. Insofern kann der Schluss gezogen werden, dass das Mentoringprogramm sehr positive Auswirkungen hat, insbesondere auf die MentorInnen und deren Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung. Auf der anderen Seite sollte für eine zukünftige Fortführung des Programms darüber nachgedacht werden, ein Begleitprogramm zu lancieren, das sich der Reflexion und Integration des Erlernten auf Organisationsebene widmet.