In der öffentlichen Diskussion über die Citylogistik der Stadt Wien werden zunehmend Kurier-, Express und Paket (KEP)-Dienste für die Überlastung des Gesamtverkehrs verantwortlich gemacht. Jedoch gibt es kaum spezifische Erkenntnisse oder Studien darüber, in welchem Ausmaß KEP-Dienstleister im Vergleich zu anderen gewerblichen Branchen zum Gesamtverkehrsaufkommen in Wien beitragen. Um diese Diskussion zu versachlichen, wurde eine empirische Bestandsaufnahme durchgeführt, die sich mit drei Forschungsschwerpunkten befasst:
1. dem Anteil der Paketlogistik am Gesamtverkehr der Stadt Wien,
2. den Optionen für eine effiziente Gestaltung der Gesamtverkehrssituation in Wien, sowie
3. der potenziellen Schadstoff/CO2-Einsparung durch eine komplette Umstellung der Post-eige-nen Paketzustellflotte auf E-Fahrzeuge.
KEP- Dienstleister machen lediglich einen Anteil von 0,8 % am Gesamtverkehr aus, während z.B. der Anteil der Lieferwagen von Handwerkern/Technikern mit 6,0 % ca. 7-mal größer ist. Der geringe Anteil der KEPs zeigt deutlich, dass eine Überlastung des fließenden Verkehrs nicht auf KEP-Lie-ferwagen zurückgeführt werden kann.
Insgesamt konnte ein Lieferwagen-Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen von 13,5 % festgestellt werden, d.h. dass 86,5 % des Verkehrsaufkommens PKWs zugerechnet werden kann.