Einzelne Aktivitätsfelder von Nonprofit Organisationen stehen in Österreich im Mittelpunkt vielfältigster Diskussionen. Zum Beispiel werden in Zeiten knapper Budgets öffentliche Aufgaben vermehrt an NPOs ausgelagert. Gleichzeitig führt die prekäre Lage am Arbeitsmarkt dazu, NPOs als Garanten von zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten zu handeln. Die Diskussionen eint eine implizite Annahme über die Problemlösungsfähigkeit von NPOs. Über ihr tatsächliches Problemlösungspotential, z.B. ihre wirtschaftliche Dimension, ist wenig bekannt.
NPOs spielen in unterschiedlichen Politikfeldern eine unterschiedlich große Rolle: Im Sozialbereich sind NPOs häufig, im Tourismusbereich kaum anzutreffen. Die theoretische Nonprofit Sektor Forschung beschäftigt sich mit Fragen der Positio-nierung des Sektors in einer Gesellschaft. Aus den vielen Erklärungsmodellen können Hypothesen zur relativen Stellung von NPOs - im Vergleich zu öffentlichen und privat-erwerbswirtschaftlichen Einrichtungen - in einzelnen Branchen abgeleitet werden.
Im Rahmen der Dissertation wurden zwei Ziele verfolgt. Zum ersten wurde die ökonomische Dimension des österreichischen Nonprofit Sektors mittels sekundärstatistische Analyse für das Jahr 1997 erhoben. Fehlende Informationen wurden durch unterschiedliche Hochrechnungsverfahren ergänzt. Zum zweiten wurde - basierend auf den erhobenen Indikatoren - die Plausibilität der theoriebasierten Vermutungen über die potentielle Rolle von NPOs in einer Gesellschaft überprüft - mit durchaus widersprüchlichen Ergebnissen.
Im Rahmen der empirischen Arbeit wurde mittels sekundärstatistischer Analyse gearbeitet (Quelle: v.a. Publikationen des ÖSTAT, der Bundesministerien etc.). Durch die vielen Datenmängel wurden fehlende Informationen durch unterschiedlichste Schätzverfahren