Vor dem Hintergrund der Neueren Systemtheorie sollen in diesem Projekt folgende Fragen beantwortet werden: 1) Welche kognitiven und emotionalen Wahrnehmungsmuster von Führungskräften im Umgang mit dem Spannungsfeld Familie und Beruf lassen sich beobachten? Lassen sich daraus spezifische Kategorien, Muster, nach denen sie miteinander verknüpft erscheinen, ableiten? 2) Welche Faktoren beeinflussen die Entstehung spezifischer 'Familienmuster' in Organisationen? 3) Welche Bedeutung haben diese 'Familienmuster' für das System Organisation und im Detail für die Selbststeuerungskapazität der Organisationen? Anhand der Untersuchung der kognitiven und emotionalen Wahrnehmungsmuster von Führungskräften in Österreich sollen empirisch fundierte Erkenntnisse über die Ursachen und Auswirkungen des Spannungsfeldes Familie und Beruf auf das Handeln der Führungskräfte und in weiterer Folge auf die beiden Systeme Familie und Organisation, in denen sie durch ihre Kommunikationen eingebunden sind, gewonnen werden (=Hypothesengenerierung). Erste Ergebnisse der Analyse der umfangreichen Daten ergaben: Bei der Auswertung wurde in einem ersten Schritt auf ein sehr differenziertes Kategorienschema zurückgegriffen, und auf der Basis dieser inhaltsanalytischen Kategorien wurden drei Cluster gebildet, die drei unterschiedliche Strategien des Umgangs mit dem Spannungsfeld belegen. Es hat sich auch gezeigt, daß die Sozialdimension im beruflichen Kontext häufiger thematisiert wurde. Dies läßt vermuten, daß das Berufsfeld stärker emotionalisiert wird und das private Feld stärker versachlicht wird. Dies wird in weiteren Analyseschritten noch genauer untersucht.
Neuere Systemtheorie, qualitative Interviews