Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Familienunternehmen zeichnen sich im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen durch spezifische Konfliktpotenziale aus, welche sich negativ auf die Entwicklung von Wettbewerbsvorteilen und auf die Unternehmensperformance auswirken können. Die Entwicklung effizienter Konfliktregulierungsmechanismen ist daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Familienun-ternehmen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Family Business Governance ein, deren Zweck darin besteht, Führungs-, Kontroll- und Beratungsorgane durch ein verbindliches Regelwerk zu unterstützen und damit eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu fördern. Vor allem kleine und mittelgroße Familienunternehmen in Österreich verfügen kaum über ein solches Regelwerk, stehen aber oft vor kritischen konfliktträchtigen Phasen (z.B. Übergabe), in denen eine Family Business Governance großen Nutzen stiften kann. Das Fehlen solcher Regelwerke hängt vor allem mit Wissensdefiziten hinsichtlich der Entwicklung und Implementierung einer Family Business Governance zusammen. Zweck dieser Studie ist es, erfolgreiche bzw. bewährte Umsetzungsbeispiele zu identifizieren und methodisch fundiert zu analysieren, um österreichischen Familienunternehmen anhand von Good Practice-Fallbeispielen konkrete Hinweise für die Entwicklung und Umsetzung einer eigenen, auf ihr Unternehmen zugeschnittenen Family Business Governance zu geben. Die folgenden Themenkomplexe sollen im Rahmen dieses multidisziplinären Projekts abgedeckt werden: Implementierung eines Beirats, Implementierung einer Familienverfassung, Mediation, Implementierung eines Governance Kodex und rechtliche Aspekte einer Family Business Governance.