EU Lifelong Learning Programme
"Muttersprache +2" - so lautet die sprachenpolitische Forderung der Europäischen Union. Während Englisch seine Position als erste unterrichtete Fremdsprache weitgehend gefestigt hat, sind die EuropäerInnen bezüglich der so genannten Drittsprachen, also allen Sprachen außer der Muttersprache und Englisch (in nicht-englischsprachigen Ländern), weit von der Erreichung der EU-Forderung entfernt. Dementsprechend hat sich das vorliegende Projekt zum Ziel gesetzt, das Erlernen einer dritten Fremdsprache zu fördern, und zwar in Form eines innovativen Ansatzes: Onlinetandems als Ergänzung zum herkömmlichen Sprachunterricht im institutionellen Kontext.
Das Projekt konzentriert sich dabei auf drei Sprachen, die häufig als Drittsprache gelernt werden: Deutsch, Spanisch und Chinesisch. Ausgehend von den Ergebnissen eines Pilotprojekts im Rahmen einer Kooperation zwischen der Universität Wien und der Universität Alicante (Spanien), werden Tandempartnerschaften zwischen Studierenden an vier Institutionen (Wien, Alicante, sowie zwei chinesische Universitäten) initiiert und laufend wissenschaftlich begleitet. Außerdem wird ein pädagogisches Konzept für das Tandemlernen als Ergänzung zum formalen Sprachunterricht entwickelt. Gleichzeitig dazu ermöglicht der durch das Audiomaterial gewonnene Sprachkorpus weiterführende Untersuchungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Theorien zum Dittspracherwerb. Als Output am Ende des Projekts ist die Publikation eines umfassenden Handbuchs zum Sprachenlernen in Onlinetandems geplant.