Klimawandel und die Gewährleistung der Energieversorgung zählen zu den größten Herausforderungen für das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der Länder. Eine steigende Anzahl klimabedingter Katastrophen ebenso wie das Ansteigen des Ölpreises sowie die Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine verdeutlichen die Aktualität dieser Themen.
Angesichts dieser Tatsachen ist die Diskussion rund um Energieszenarien dringend notwendig, um mittelfristig eine Trendwende in Richtung nachhaltiger Energieversorgung zu erreichen und diese langfristig sicherzustellen. Derzeit fehlen aber weitgehend die Grundlagen für die Entwicklung einer solchen langfristigen Energievision. Einerseits weil keine ausreichend konkreten langfristigen Szenarien verfügbar sind, mit denen die Verpflichtungen aus dem Klimaschutz erreichbar wären, andererseits weil in diesem Zusammenhang die adäquate Übersetzung ökologischer Überlegungen in ökonomische Modelle fehlt. Vor allem werden beim wirtschaftlichen Vergleich verschiedener Technologien für die Energieversorgung externe Kosten üblicherweise nicht in die Kalkulation des Endpreises einberechnet, wodurch es zu einer Verzerrung der Kosten und dadurch zu falschen Marktsignalen kommt.
Im Rahmen der vorgelegten Projektidee "Monetary Energy Footprint Analysis" werden volkswirtschaftlich-monetäre und ökologische Modelle entwickelt und miteinander verknüpft, mit denen eine ökonomische und ökologische Bewertung verschiedener Energieversorgungsszenarien ermöglicht wird. Externe Kosten werden in die Bewertung einbezogen und durch langfristige Investitionsrechnungen vergleichbar gemacht. Damit steht Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen künftig ein Instrumentarium zur Verfügung, mit dem die volkswirtschaftlichen Kosten energiepolitischer Investitionen langfristig bewertet werden können.
OeNB Oesterreichische Nationalbank (Jubiläumsfonds)