Eine qualitativ hochwertige Hochschulausbildung ist für Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarktentwicklung, Vermeidung des Fachkräftemangels, ökonomische und soziale Innovationen sowie politische Stabilität eine entscheidende Voraussetzung. Hohe Studienabbruchsquoten sind sowohl aus individueller als auch volkswirtschaftlicher Perspektive mit hohen Kosten verbunden. Die Diversität der Population von Studierenden hat stark zugenommen – nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Zahl an Studierenden, die aus Familien ohne Hochschulerfahrungen kommen, berufstätig sind oder nicht innerhalb von zwei Jahren nach Erlangung der Studienberechtigung an die Hochschule kommen. Gerade diese sogenannten nicht-traditionellen Studierenden haben ein deutlich erhöhtes Risiko des Studienabbruchs.
Universitäten erproben verschiedene Maßnahmen, um Studienabbrüchen und verlängerten Studienzeiten entgegenzuwirken. Der vorliegende Bericht bietet Optionen und Anregungen für derartige Problemlösungen und organisatorische Innovationen. Ausgehend von theoretischen Konzeptionen und auf der Basis einer umfangreichen Literaturrecherche werden die Gestaltungsprinzipien, Typen und Kategorisierungen von Maßnahmen herausgearbeitet, die Studienabbrüche verhindern und den Studienerfolg fördern können. International erprobte Maßnahmen sind u.a. Outreach-Programme (Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Schulen), Sommerkurse, Übergangsprogramme, Mentoring, Tutoring, Lerngemeinschaften, Service Learning und Forschungsorientierung in der ersten Studienphase.
Außerdem werden 51 ausführlich und einheitlich dokumentierte und wissenschaftlich geprüfte Best-Practice-Maßnahmen von Universitäten und Hochschulen aus den USA, Australien und Europa beschrieben, die auch für die Implementierung an österreichischen Universitäten geeignet sind. Ein besonderer Schwerpunkt wurde zudem auf MINT- (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Studienfächer gelegt.