Abstract
In der Sozialwirtschaft werden Ökonomisierung und Managerialisierung meist skeptisch beobachtet, versteht man darunter doch die Übernahme von Praktiken, die vorher bloß für gewinnorientierte Unternehmen in der Marktwirtschaft typisch waren. Vor allem bei Nonprofit-Organisationen (NPOs), die in korporatistischen Wohlfahrtsstaaten das Rückgrat der Sozialwirtschaft bilden, wird mit kritischem Unterton die Kolonialisierung und Verdinglichung eines gesellschaftlichen Feldes beklagt, das von Nächstenliebe und Solidarität geprägt sein sollte. Auch die Verdrängung inhaltlicher Professionalität durch Management und Betriebswirtschaftslehre ist Teil dieses Diskurses. Wir wollen zu dieser Diskussion in drei Schritten beitragen: Zuerst klären wir die Begriffe Ökonomisierung und Managerialisierung vor dem Hintergrund ähnlicher Konzepte, dann präsentieren wir theoretische Erklärungen zu ihrer Verbreitung. Im nächsten Schritt vermitteln wir eine Zusammenschau empirischer Befunde zu den Auswirkungen. Während die frühere Forschung Anlass zur Skepsis gab, zeigen neuere Befunde ein optimistisches Bild der Wirkung von Ökonomisierung und Managementpraktiken. Schließlich argumentieren wir, warum die Governance von Organisationen entscheidend ist, um das Potenzial (betriebs-) wirtschaftlicher Praktiken für die Ziele und Zwecke von Nonprofit-Organisatio Organisationen (NPOs) in der Sozialwirtschaft zu nutzen.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel des Sammelwerks | Sozialwirtschaft |
Untertitel des Sammelwerks | Handbuch für Wissenschaft und Praxis |
Herausgeber*innen | Klaus Grundwald, Andreas Langer, Monika Sagmeister |
Erscheinungsort | Baden-Baden |
Verlag | Nomos |
Kapitel | B.9. |
Auflage | 2. Auflage |
ISBN (Print) | 978-3-8487-7508-8 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2024 |