Abstract
Dieser Artikel beschreibt neun Menschenbilder, die in der IT-Industrie prominent sind. Zunächst werden die beiden Menschenbilder vorgestellt, die explizit in der Literatur der Informatik und der Ingenieurswissenschaften genannt sind, insbesondere das des Nutzers und das des Stellvertreters, auf die hin die Systeme entwickelt und optimiert werden. Dieser recht eingeschränkten Zahl von Menschenbildern werden diejenigen an die Seite gestellt, die implizit zu bestehen scheinen, wenn man die Architektur und Voreinstellungen der Digitaltechnik näher betrachtet. Hier drängt sich der Eindruck auf, dass die IT-Industrie den Menschen als Mängelwesen ansieht und als Wesen, dem eine Gleichschaltung und globale Reichweite positiv entspricht. Schließlich reflektiert der Artikel drei weitere metaphysische Menschenbilder, die gegenwärtigen Zukunftsszenarien der IT-Industrie zugrunde zu liegen scheinen, nämlich dass der Mensch sein eigener unverwundbarer Bildhauer ist, dass er weitestgehend ähnlich wie ein Computer funktioniert und dass er bzw. sie als Informationsobjekt im Shannonschen Sinne zu begreifen ist.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel des Sammelwerks | Handbuch Menschenbilder |
Erscheinungsort | Wiesbaden |
Verlag | Springer VS |
Seitenumfang | 19 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-658-32138-3 |
ISBN (Print) | 978-3-658-32138-3 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 15 Dez. 2022 |