TY - JOUR
T1 - Der Selbstmedikationsmarkt im Umbruch - Von Monopolrenten, wohlerworbenen Rechten und (noch) ungenutzten Deregulierungsspielräumen
AU - Pichler, Eva
AU - Böheim, Michael
PY - 2015
Y1 - 2015
N2 - Der Selbstmedikationsmarkt im Umbruch Von Monopolrenten, wohlerworbenen Rechten und (noch) ungenutzten Dereg- ulierungsspielräumen JEL-No: L40, L41, L42, L43, L44, L50, L51, L65, L81 Michael Böheim/ Eva Pichler Der österreichische Markt für nicht rezeptpflichtige Arzneimittel unterliegt einer strikten Regulierung, die dem Wettbewerb wenig zuträglich ist. Eine äußerst strenge Apothekenpflicht, Gebietsschutz der Apotheken, aysmmetrische Information über Preise und Konkurrenzprodukte sowie eine durchgehende Regulierung von Preisen und Spannen entlang der Wertschöpfungskette ließen zum Nachteil der Nachfragseite eine ineffiziente Marktform entstehen, die lange Zeit durch das Verbot des innerstaatlichen Versandhandels zementiert wurde. Durch die Legalisierung österreichischer Versandapotheken im Juni 2015 wurde ein konsequenter Schritt in Richtung einer weiteren Liberalisierung im Vertrieb mit rezeptfreien Arzneimitteln gesetzt. Solange allerdings an der diesbezüglichen Apothekenpflicht festgehalten wird, ist mit einer nachhaltigen Belebung des Wettbewerbs nicht zu rechnen. Attraktive Monopolrenten werden als „wohlerworbene Rechte“ von den Apotheken mit nicht (mehr) stichhaltigen Argumenten verteidigt, die Politik glaubt ihnen (noch). Die Marktmacht der etablierten Anbieter wird ohne Deregulierung mangels funktionsfähiger Konkurrenz substantiell bleiben. Da die Selbstmedikation in Österreich mittel- bis langfristig an Bedeutung gewinnen wird, sind von einem Aufbrechen dieser Marktstrukturen hohe Wohlfahrtsgewinne für die Konsumenten über substantielle Preissenkungen zu erwarten. Qualitätsverschlechterungen aufgrund der Deregulierung erscheinen demgegenüber unwahrscheinlich.
AB - Der Selbstmedikationsmarkt im Umbruch Von Monopolrenten, wohlerworbenen Rechten und (noch) ungenutzten Dereg- ulierungsspielräumen JEL-No: L40, L41, L42, L43, L44, L50, L51, L65, L81 Michael Böheim/ Eva Pichler Der österreichische Markt für nicht rezeptpflichtige Arzneimittel unterliegt einer strikten Regulierung, die dem Wettbewerb wenig zuträglich ist. Eine äußerst strenge Apothekenpflicht, Gebietsschutz der Apotheken, aysmmetrische Information über Preise und Konkurrenzprodukte sowie eine durchgehende Regulierung von Preisen und Spannen entlang der Wertschöpfungskette ließen zum Nachteil der Nachfragseite eine ineffiziente Marktform entstehen, die lange Zeit durch das Verbot des innerstaatlichen Versandhandels zementiert wurde. Durch die Legalisierung österreichischer Versandapotheken im Juni 2015 wurde ein konsequenter Schritt in Richtung einer weiteren Liberalisierung im Vertrieb mit rezeptfreien Arzneimitteln gesetzt. Solange allerdings an der diesbezüglichen Apothekenpflicht festgehalten wird, ist mit einer nachhaltigen Belebung des Wettbewerbs nicht zu rechnen. Attraktive Monopolrenten werden als „wohlerworbene Rechte“ von den Apotheken mit nicht (mehr) stichhaltigen Argumenten verteidigt, die Politik glaubt ihnen (noch). Die Marktmacht der etablierten Anbieter wird ohne Deregulierung mangels funktionsfähiger Konkurrenz substantiell bleiben. Da die Selbstmedikation in Österreich mittel- bis langfristig an Bedeutung gewinnen wird, sind von einem Aufbrechen dieser Marktstrukturen hohe Wohlfahrtsgewinne für die Konsumenten über substantielle Preissenkungen zu erwarten. Qualitätsverschlechterungen aufgrund der Deregulierung erscheinen demgegenüber unwahrscheinlich.
UR - https://www.econbiz.de/Record/der-selbstmedikationsmarkt-im-umbruch-von-monopolrenten-wohlerworbenen-rechten-und-noch-ungenutzten-deregulierungsspielr%C3%A4umen-b%C3%B6heim-michael/10011446954
M3 - Journal article
VL - 62
SP - 499
EP - 519
JO - Wirtschaftspolitische Blätter
JF - Wirtschaftspolitische Blätter
IS - 3
ER -