Die Hintergründe der Energieeffizienzoptimierung und Energieverbrauchsreduktion – Eine verhaltensorientierte Energienutzungsforschung im Unternehmenskontext am Beispiel der Gastronomiebranche.

Isabel Scholz

Publikation: Working/Discussion PaperWU Working Paper

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Abstract

Das Zusammentreffen verschiedener Krisen (z.B. Klimakrise, Covid 19-Krise und Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine) hat zu einer Energiekrise geführt, die zu massiven Energiepreissteigerungen und somit einerseits zu Kosteneinsparungspotenzialen durch Optimierung der Energieeffizienz und des Energieverbrauchs geführt hat, andererseits aber auch viele Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Darüber hinaus sind die Themen Umweltschutz und Energieverbrauch bzw. Energieeffizienz eng miteinander verknüpft und derzeit weltweit von hoher Relevanz. Ziel dieser Arbeit ist es daher zu hinterfragen, aus welchen verhaltensorientierten Gründen Unternehmer:innen energetische Maßnahmen ergriffen haben und warum andere keine solchen Maßnahmen umgesetzt haben. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: „Was treibt und befähigt Unternehmen dazu ihren Energieverbrauch zu senken bzw. ihre Energieeffizienz zu steigern – durchgeführt am Beispiel von Unternehmen in der Gastronomiebranche im Osten Österreichs im Zeitraum bis Mai 2023?“ Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine verhaltensorientierte Energieverbrauchsforschung im Unternehmenskontext der Gastronomiebranche durchgeführt. Dazu wurde eine Fallstudie mit drei Fällen in Form einer Kontraststichprobe mit polaren Typen gebildet. Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass aufgrund der eklatanten Energiepreissteigerungen Kosteneinsparungen einen starken Anreiz zur Umsetzung von energetischen Maßnahmen darstellten und nahezu alle anderen Antriebsfaktoren überlagerten. Darüber hinaus wirkten sich auch ethische Motive, Image- und Reputationsverbesserungen sowie eine langfristige Perspektive in Verbindung mit einem regen Informationsaustausch positiv auf die Umsetzung von energetischen Maßnahmen aus. Die vier stärksten Barrieren für energetische Maßnahmen waren hingegen technologische Restriktionen, der Kostenfaktor, fehlendes Wissen und Erfahrung sowie mangelndes Bewusstsein und Engagement. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich insbesondere Kommunikationsmaßnahmen positiv auf die Wahrnehmung der Unternehmen auswirkten. Angesichts der nach wie vor starken Barrieren könnte zukünftige Forschung untersuchen, wie diese überwunden werden können, andere Sektoren untersuchen oder der Frage nachgehen, was bei zukünftigen Energiepreissenkungen der primäre Treiber sein könnte.
OriginalspracheDeutsch
HerausgeberWU Wien
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Publikationsreihe

ReiheTheses / Institute for Nonprofit Management
Nummer2023/03

WU Working Paper Reihe

  • Theses / Institute for Nonprofit Management

Zitat