Gemeinsamer Projektbericht: Inszenierungsräume als Handlungsspielräume

Heike Mensi-Klarbach, Thomas Köllen, Helga Gartner

Publikation: Buch, Herausgeberschaft, BerichtForschungsbericht/Gutachten

Abstract

In Unternehmen gibt es eine Vielzahl an Ausschließungsmechanismen, welche entlang aller Diversity Dimensionen wirken und dazu führen, dass bestehende Hierarchisierungen innerhalb der jeweiligen Ausprägungen der Dimensionen zementiert werden. Unser Forschungsprojekt legt seinen Schwerpunkt auf organisationale Vorgänge, welche die Dimensionen Geschlecht und Sexualität betreffen, wobei die Hierarchisierungen innerhalb dieser Kategorien entlang der konkreten Ausprägungen Mann und Frau, bzw. heterosexuell und homosexuell im Vordergrund stehen sollen. Die von uns zu untersuchenden Ausschließungsmechanismen bewirken zum einen, dass Frauen der Zugang zu höheren betrieblichen Hierarchieebenen erschwert wird, und zum anderen, dass bestimmte aufgabenbezogene Unternehmensbereiche für Frauen nur schwer zugänglich sind. Im Bezug auf die sexuelle Orientierung führen diese Mechanismen dazu, dass Schwule und Lesben mit zunehmender Hierarchieebene innerhalb des Betriebes ihre Sexualität verschleiern müssen, bzw. dass im Unternehmen offen lebende Schwule und Lesben tendenziell in für diese adäquat stereotypisierten Bereichen arbeiten. Somit führen diese Ausschließungsmechanismen innerhalb von Unternehmen zu einer horizontalen und vertikalen Segregation von Frauen und Männern bzw. von Heterosexuellen oder verdeckt mit ihrer Sexualität umgehenden Homosexuellen und offen lebenden Homosexuellen. Die Basis dieser Mechanismen sind stereotype Zuschreibungen. Generell haben Zuschreibungen die Funktion, Komplexität zu reduzieren und erleichtern es Menschen, rasch handlungsfähig zu sein. Wie oben ausgeführt, können diese Stereotype jedoch auch Ausschlussmechanismen stützen, die zu Ungleichheit und Diskriminierung führen.
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
ErscheinungsortWien
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2007

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