Good Governance für die finanzielle Stabilität von Nonprofit-Organisationen im Sozialbereich: Zweiter Teilbericht zum Forschungsprojekt: Finanzielle Stabilität von Nonprofit-Organisationen

Gemeinnützige Sozialdienstleister spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung sozialer Dienstleistungen, die häufig aus öffentlichen Mitteln finanziert werden. Diese Studie untersucht die Beziehung zwischen Governance und finanzieller Vulnerabilität bei zumindest teilweise öffentlich finanzierten Sozialdienstleistern, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie Elemente guter organisationaler Governance die finanzielle Vulnerabilität dieser Organisationen reduzieren können. Wir führen eine qualitative vergleichende Analyse (QCA) mit Fuzzy Sets an einer Stichprobe von 56 gemeinnützigen Sozialdienstleistern in Wien durch, wobei wir verschiedene Datenquellen verwenden: Finanzdaten, Website-Daten, eine Organisationsbefragung und eine Befragung von Expert*innen auf staatlicher Geldgeber*innenseite. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Reihe von Governance-Elementen (nämlich: Kennzahlenroutinen, polyzentrische Governance, Unabhängigkeit des Vorstands, und Transparenz) die finanzielle Vulnerabilität verringern, wobei je nach Organisationsgröße unterschiedliche Kombinationen dieser Elemente sinnvoll sind. Während für kleine Organisationen relativ einfache Governance-Mechanismen ausreichen, benötigen größere Organisationen komplexere Governance-Lösungen. Unsere Ergebnisse tragen zum Verständnis der finanziellen Vulnerabilität von Nonprofit-Organisationen bei und liefern praktische Empfehlungen für die Anpassung von Governance-Strukturen an die Größe von Nonprofit-Organisationen, um deren finanzielle Stabilität zu unterstützen.