Abstract
Während der weltweite Ausbruch und die dramatischen Folgen von Covid-19 den globalen Charakter der Pandemie in das öffentliche Bewusstsein rückten, wurde den damit verbundenen unternehmerischen Herausforderungen in Schwellen- und Entwicklungsländern (SEL) kaum Beachtung geschenkt. Im Zuge dieser enormen Krise war mit einer weiteren Marginalisierung der SEL-Thematik zu rechnen. Überraschenderweise kommt unsere qualitative Studie jedoch zum Schluss, dass die befragten österreichischen Internationalisierungspioniere SEL als zukünftige Wachstumstreiber sehen, die an Bedeutung für die Unternehmensentwicklung weiter gewinnen werden. Trotz beträchtlicher Nachfragerückgänge, unterbrochener Lieferketten und stillstehender Projekten ziehen sich die Unternehmen nicht aus diesen Märkten zurück. Die rasche Rückkehr zum Wachstumspfad in China, Vietnam und anderen südostasiatischen Ländern zeigt deutlich die Notwendigkeit auf, in diesen Ländern präsent zu sein. Zugleich ist aber eine differenzierte Sicht auf die Märkte angebracht. Im Unterschied zu Asien sind die mittelfristigen Wachstumsaussichten für Lateinamerika eher getrübt. Ähnliches gilt für Afrika, dem ein hohes, aber schwer auszuschöpfendes Marktpotential bescheinigt wird. Die Marktabschottung während der Pandemie hat die Vorteilhaftigkeit dezentraler und regionaler Organisationsstrukturen sowie einer direkten lokalen Präsenz aufgezeigt. Der Umstieg auf digitale Medien in der internen und Kundenkommunikation, bei Projektabnahmen oder Inbetriebnahmen hat sich auch in den SEL bewährt. Der fehlende persönliche Kontakt mit dem Kunden behindert insbesondere die Neukundengewinnung, auch Onlinemessen sind beispielsweise in Afrika wenig effektiv.
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
---|---|
Erscheinungsort | Wien |
Seitenumfang | 13 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2021 |
Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)
- 502052 Betriebswirtschaftslehre
- 502019 Marketing
- 502044 Unternehmensführung
Schlagwörter
- Krisenmanagement
- COVID-19
- Schwellenländer
- Resilienz