Abstract
Immer wieder verlieren Menschen bei riskanten Finanzinvestments viel Geld, zuletzt etwa durch die Investition in Bitcoins zum falschen Zeitpunkt oder durch den Kauf von hochverzinsten Unternehmensanleihen, die schließlich nicht getilgt werden. Auf der anderen Seite verlieren Menschen aber auch Geld, wenn sie (zu) vorsichtig sind, indem sie höchst risikoscheu in niedrigstverzinste Finanzprodukte investieren und damit auf mögliche höhere Renditen verzichten. Ein finanziell gebildeter Mensch müsste in der Lage sein, eine aus ökonomischer Sicht sinnvollere Entscheidung zu treffen. So definiert etwa die OECD Finanzbildung als jene Kombination aus Wissen, Bewusstsein, Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen, die für sinnvolle finanzielle Entscheidungen notwendig sind. Der vorliegende Beitrag hinterfragt, ob es in Anbetracht einer so umfassenden Definition überhaupt möglich ist, finanziell gebildet zu sein.
Anhand von empirischen Ergebnissen aus zwei Studien wird gezeigt, wie die österreichische Bevölkerung bei Finanzwissenstests abschneidet und wovon das Finanzwissen, die Einstellungen und Verhaltensweisen bzw. Verhaltensintentionen im finanziellen Bereich abhängen. Die familiäre Sozialisation spielt eine dominante Rolle. Fehlt oder scheitert sie, wird sie derzeit in der Regel nicht (ausreichend) durch ein schulisches Finanzbildungsangebot kompensiert. Junge Menschen äußern jedoch großes Interesse an Geldthemen, über mehrere Altersgruppen hinweg und in verschiedenen Schultypen bejahen sie, gerne mehr über Geld und finanzielle Angelegenheiten erfahren zu wollen. Der Beitrag schließt daher mit einem modellbasierten Überblick über die Inhalte, die mit jungen Menschen als Grundlage für ihre Finanzbildung im Unterricht erarbeitet werden sollten.
Anhand von empirischen Ergebnissen aus zwei Studien wird gezeigt, wie die österreichische Bevölkerung bei Finanzwissenstests abschneidet und wovon das Finanzwissen, die Einstellungen und Verhaltensweisen bzw. Verhaltensintentionen im finanziellen Bereich abhängen. Die familiäre Sozialisation spielt eine dominante Rolle. Fehlt oder scheitert sie, wird sie derzeit in der Regel nicht (ausreichend) durch ein schulisches Finanzbildungsangebot kompensiert. Junge Menschen äußern jedoch großes Interesse an Geldthemen, über mehrere Altersgruppen hinweg und in verschiedenen Schultypen bejahen sie, gerne mehr über Geld und finanzielle Angelegenheiten erfahren zu wollen. Der Beitrag schließt daher mit einem modellbasierten Überblick über die Inhalte, die mit jungen Menschen als Grundlage für ihre Finanzbildung im Unterricht erarbeitet werden sollten.
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Seiten (von - bis) | 1 - 16 |
Fachzeitschrift | bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik online |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2018 |
Bibliographische Notiz
bwp@ Spezial AT-1 - September 2018Wirtschaftspädagogische Forschung und Impulse für die Wirtschaftsdidaktik
Beiträge zum 12. Österreichischen Wirtschaftspädagogikkongress
Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)
- 503030 Wirtschaftspädagogik
- 504007 Empirische Sozialforschung
- 503007 Didaktik
- 503
- 509004 Evaluationsforschung