Abstract
Menschen unterscheiden sich in ihren Attribuierungen, also darin, wie sie sich bestimmte Ereignisse sowie eigenes oder fremdes Verhalten erklären. Dementsprechend finden auch Lernende unterschiedliche Erklärungen dafür, warum sie in einem bestimmten Unterrichtsgegenstand gute oder schlechte Prüfungsleistungen erbracht haben. Aus pädagogischer Sicht ist es überaus bedeutsam, die Attribuierungsmuster von Lernenden in Leistungssituationen zu kennen, weil es für die Motivation der Lernenden relevant ist, ob sie Misserfolge auf als beeinflussbar geltende Faktoren wie mangelnde Anstrengung oder auf als wenig beeinflussbar geltende Gründe wie etwa mangelnde Begabung zurückführen. Der vorliegende Beitrag zeigt anhand von empirischen Befunden für den Unterrichtsgegenstand Rechnungswesen, dass die Lernenden sowohl positive als auch negative Prüfungsleistungen in erster Linie internal attribuieren, indem sie sie primär auf ihre eigene Anstrengung zurückführen. Begabung, Schwierigkeitsgrad der Prüfung, Unterrichtsqualität und Zufall haben als mögliche Ursachenzuschreibungen eine vergleichsweise geringere Bedeutung, allerdings zeigen sich hier deutliche Unterschiede zwischen den Lernenden.
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Seiten (von - bis) | 239 - 255 |
Fachzeitschrift | Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik |
Jahrgang | 107 |
Ausgabenummer | 2 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1 Juli 2011 |