Organisationales Lernen von Hilfsorganisationen als Reaktion auf die COVID-19-Krise

Sarah Gebhardt

Publikation: Working/Discussion PaperWU Working Paper

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Abstract

Für Organisationen wird es zunehmend wichtiger, auf Impulse aus der organisationalen Umwelt zu reagieren, auf die Anpassungsprozesse folgen. Von besonderer Relevanz kann diese Fähigkeit bei plötzlich auftretenden exogenen Schocks sein. Diese Problemstellung kann von verschiedenen theoretischen Blickwinkeln betrachtet werden. Die vorliegende Arbeit bedient sich dem Konzept des organisationalen Lernens, im Speziellen der Lerntypen von Argyris und Schön, um Korrekturmaßnahmen in Folge eines exogenen Schocks einzuordnen. In einem vorgelagerten Schritt wird ein Literature Review angestrebt, der einen allgemeinen Überblick über Organisationen aller Sektoren und deren erreichten Lerntypen als Reaktion auf unterschiedliche Arten von Turbulenzen geben soll. Im empirischen Teil wird untersucht, welche Formen des organisationalen Lernens im Konkreten Hilfsorganisationen als Folge der COVID-19-Krise in der Praxis zeigen. Ergänzend wird die Frage gestellt, welche Auswirkungen die Volatilität bei operativen Tätigkeiten, die Größe des Schocks und die Befehls- und Kommunikationsstruktur auf die erreichten Lerntypen haben und ob langfristige Lerneffekte als Endresultat erkannt werden können. Dazu werden vier Hilfsorganisationen in Österreich mittels semi-strukturierten Leitfadeninterviews zu zwei Erhebungszeitpunkten 2020 und 2021 befragt, deren Ergebnisse über die strukturierende qualitative Inhaltsanalyse den Lerntypen zugeordnet werden. Es zeigt sich, dass alle Hilfsorganisationen zero-, single- und double-loop learning als Reaktion auf die COVID-19-Krise vorweisen. Einsatzorganisationen lassen erste Tendenzen von triple-loop learning erkennen. Am häufigsten kann eine Kombination aus single- und double-loop learning vorgefunden werden. Eine höhere Volatilität bei operativen Tätigkeiten führt nicht zu höheren Lerntypen, während ein größerer Schock sowie dezentrale Strukturen höhere Lerntypen begünstigen. Die meisten Adaptierungen werden dauerhaft in allen Hilfsorganisationen beibehalten, womit Krisen zu langfristigen Lerneffekten führen.
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
ErscheinungsortVienna
HerausgeberWU Vienna University of Economics and Business
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2021

Publikationsreihe

ReiheTheses / Institute for Nonprofit Management
Nummer2021/03

WU Working Paper Reihe

  • Theses / Institute for Nonprofit Management

Zitat