Abstract
Vorstellungen sind nach Baalmann et al. (2004, 8) Verständnisse und Gedanken, die sich auf ein
bestimmtes Sachgebiet beziehen, "subjektive gedankliche Prozesse, die weder aufgenommen noch
weitergegeben werden können, sondern immer von den Personen selbst konstruiert oder erzeugt werden"
(vgl. Baalmann et al. 2004, 8). Die Vorstellungen von Lernenden sind von besonderer Relevanz,
denn bereits Ausubel et al. (1980, 5) betonen, dass der wichtigste Faktor, der das Lernen beeinflusst,
das ist, worüber Lernende bereits verfügen.
Untersuchungen zu Vorstellungen liegen in den sozialwissenschaftlichen Didaktiken bisher nur in geringem
Umfang vor (vgl. Aprea 2013, 100). Nach Aprea (2013, 101) ist jedoch zu vermuten, dass die
Vorstellungsforschung einen Beitrag dazu leisten kann, auf welches Verständnis bzw. welche Verständnisprobleme
die Ergebnisse niedriger Performanz der Bevölkerung bei Leistungstests ökonomischer
Allgemeinbildung zurückzuführen sind. Vorliegende Studien eint, dass meist Vorstellungen zu
ausgewählten, komplexen ökonomischen Phänomenen untersucht wurden. Betrachtet man bisherige
Testergebnisse (vgl. z. B. Greimel-Fuhrmann et al. 2016) ist aber zu erkennen, dass bereits in vielen
grundlegenden Bereichen nur mangelhaftes Wissen vorhanden ist. Sind es bereits die grundlegenden
Bereiche, die Schwierigkeiten bereiten, sind es aber unbedingt auch die grundlegenden Vorstellungen
von Wirtschaft und Wirtschaftsunterricht, die es näher zu erkunden gilt.
Um diese Forschungslücke zu adressieren, wurde eine explorativ ausgerichtete, qualitative Untersuchung
am Bespiel der gymnasialen Oberstufe durchgeführt (vgl. Szoncsitz et al. 2017). Die Daten
wurden über problemzentrierte Interviews (n = 12) erhoben und mittels Feinstruktur- und Themenanalyse
(vgl. Lueger 2010) ausgewertet. Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Ergebnisse der
Untersuchung (vgl. Szoncsitz et al. 2017). Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass eine zentrale
Herausforderung darin besteht, Schüler/innen/vorstellungen als wesentliche Eingangsvoraussetzungen
genauer zu erkunden und ökonomische Inhalte für Schüler/innen anschlussfähiger auszugestalten.
bestimmtes Sachgebiet beziehen, "subjektive gedankliche Prozesse, die weder aufgenommen noch
weitergegeben werden können, sondern immer von den Personen selbst konstruiert oder erzeugt werden"
(vgl. Baalmann et al. 2004, 8). Die Vorstellungen von Lernenden sind von besonderer Relevanz,
denn bereits Ausubel et al. (1980, 5) betonen, dass der wichtigste Faktor, der das Lernen beeinflusst,
das ist, worüber Lernende bereits verfügen.
Untersuchungen zu Vorstellungen liegen in den sozialwissenschaftlichen Didaktiken bisher nur in geringem
Umfang vor (vgl. Aprea 2013, 100). Nach Aprea (2013, 101) ist jedoch zu vermuten, dass die
Vorstellungsforschung einen Beitrag dazu leisten kann, auf welches Verständnis bzw. welche Verständnisprobleme
die Ergebnisse niedriger Performanz der Bevölkerung bei Leistungstests ökonomischer
Allgemeinbildung zurückzuführen sind. Vorliegende Studien eint, dass meist Vorstellungen zu
ausgewählten, komplexen ökonomischen Phänomenen untersucht wurden. Betrachtet man bisherige
Testergebnisse (vgl. z. B. Greimel-Fuhrmann et al. 2016) ist aber zu erkennen, dass bereits in vielen
grundlegenden Bereichen nur mangelhaftes Wissen vorhanden ist. Sind es bereits die grundlegenden
Bereiche, die Schwierigkeiten bereiten, sind es aber unbedingt auch die grundlegenden Vorstellungen
von Wirtschaft und Wirtschaftsunterricht, die es näher zu erkunden gilt.
Um diese Forschungslücke zu adressieren, wurde eine explorativ ausgerichtete, qualitative Untersuchung
am Bespiel der gymnasialen Oberstufe durchgeführt (vgl. Szoncsitz et al. 2017). Die Daten
wurden über problemzentrierte Interviews (n = 12) erhoben und mittels Feinstruktur- und Themenanalyse
(vgl. Lueger 2010) ausgewertet. Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Ergebnisse der
Untersuchung (vgl. Szoncsitz et al. 2017). Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass eine zentrale
Herausforderung darin besteht, Schüler/innen/vorstellungen als wesentliche Eingangsvoraussetzungen
genauer zu erkunden und ökonomische Inhalte für Schüler/innen anschlussfähiger auszugestalten.
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Seiten (von - bis) | 1 - 19 |
Fachzeitschrift | bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik online |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2018 |
Bibliographische Notiz
bwp@ Spezial AT-1 - September 2018Wirtschaftspädagogische Forschung und Impulse für die Wirtschaftsdidaktik
Beiträge zum 12. Österreichischen Wirtschaftspädagogikkongress
Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)
- 503030 Wirtschaftspädagogik
- 504007 Empirische Sozialforschung
- 503007 Didaktik
- 503