Public Corporate Governance: Ein analytisches Rahmenkonzept für Steuerung im öffentlichen Sektor

Stephan Leixnering, Ulf Papenfuß

Publikation: Wissenschaftliche FachzeitschriftOriginalbeitrag in FachzeitschriftBegutachtung

Abstract

Public Corporate Governance (PCG) ist seit etwa zehn Jahren ein Schlagwort in der Praxis (PCG-Kodizes) und in der Wissenschaft. Bislang nach dem Vorbild der Privatwirtschaft überwiegend als normativ-präskriptives Set von Grundsätzen guter Unternehmensführung verstanden, bietet es sich heute als analytisches Rahmenkonzept für die Koordinationsstrukturen öffentlicher Aufgabenerfüllung an. PCG stellt dabei auf die Übersetzung politischer Gestaltungsideen in strategische Zielvorstellungen und auf deren Umsetzung in zumeist verselbstständigten Leistungseinheiten ab. Dabei fokussiert PCG auf drei zentrale Elemente des gesamten Steuerungssystems von Gebietskörperschaften: (1) Die Verständigung auf politische Gestaltungsziele, die durch eine effektive (und effiziente) Steuerung erreicht werden sollen, (2) die Voraussetzungen aufseiten der Zentralverwaltung zu schaffen und zu erhalten, geeignete Steuerungssignale zu senden, und (3) die Etablierung bestimmter Standards für die Organisationslandschaften, die den politischen Vorstellungen des Prinzipals Staat entsprechen und die Steuerbarkeit der Beziehungen zwischen Zentralverwaltung und (teil-)autonomen Einheiten ermöglichen. Diese Kombination von Außen- und Innenperspektive stellt eine wesentliche Besonderheit des analytischen Rahmenkonzeptes PCG dar.
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Seiten (von - bis)224 - 228
Fachzeitschriftzfo - Zeitschrift Führung + Organisation
Jahrgang85
Ausgabenummer4
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2016

Zitat