Abstract
Fast täglich berichten die Medien von der Zunahme gesellschaftlicher Spannungen. Willkommenskultur und Ausgrenzungspolitik stünden sich so unversöhnlich gegenüber, dass es keine gemeinsame Gesprächsbasis mehr gebe. Stimmt der Eindruck, auch jenseits der Debatte um den Umgang mit MigrantInnen oder Geflüchteten würden mühsam erkämpfte Solidaritäten leichtfertig über Bord geworfen? Immer öfter vernimmt man die Stimmen jener, die Sozialstaat und Leistungsfähigkeit in Beziehung, ja in Abhängigkeit bringen wollen. Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich jedoch gerade darin, dass sie den Schwachen helfen kann und will. Ist diese Erkenntnis auch heute noch gültig?
Den AutorInnen des Buches „Umkämpfte Solidaritäten“ geht es um den Wandel von Solidaritätsvorstellungen. Lange Zeit war Solidarität eine Grundfeste der ArbeiterInnenbewegung und der politischen Linken. Ihr Begriff von Solidarität beruhte nicht auf Herkunft oder Nation, sondern auf Klasse. Seit kurzem beschwören aber auch rechte und rechtsextreme Parteien Solidarität. In ihrer Vorstellung geht es darum, die einheimische Bevölkerung vor vermeintlichen Bedrohungen von außen zu schützen. Wie der rechte Solidaritätsbegriff den linken zu ersetzen wusste, hat nicht zuletzt der französische Philosoph Didier Eribon in seinem Werk „Rückkehr nach Reims“ eindrucksvoll beschrieben.
Unterschiedliche Menschen in Österreich sind von den AutorInnen über ihre beruflichen Erfahrungen und ihr persönliches Umfeld befragt worden. In den Gesprächen geht es um Sozialleistungen, Zuwanderung, soziale Gerechtigkeit, aber auch um ganz persönliche Erfolge, Sorgen und Nöte. Die im Buch versammelten Erfahrungen zeigen, wie stark differierende Blickweisen auf die Welt zustande kommen, die als Ausdruck gesellschaftlicher Spaltungen gesehen werden können. Dabei lassen sich verschiedenartige Muster feststellen [...]
Den AutorInnen des Buches „Umkämpfte Solidaritäten“ geht es um den Wandel von Solidaritätsvorstellungen. Lange Zeit war Solidarität eine Grundfeste der ArbeiterInnenbewegung und der politischen Linken. Ihr Begriff von Solidarität beruhte nicht auf Herkunft oder Nation, sondern auf Klasse. Seit kurzem beschwören aber auch rechte und rechtsextreme Parteien Solidarität. In ihrer Vorstellung geht es darum, die einheimische Bevölkerung vor vermeintlichen Bedrohungen von außen zu schützen. Wie der rechte Solidaritätsbegriff den linken zu ersetzen wusste, hat nicht zuletzt der französische Philosoph Didier Eribon in seinem Werk „Rückkehr nach Reims“ eindrucksvoll beschrieben.
Unterschiedliche Menschen in Österreich sind von den AutorInnen über ihre beruflichen Erfahrungen und ihr persönliches Umfeld befragt worden. In den Gesprächen geht es um Sozialleistungen, Zuwanderung, soziale Gerechtigkeit, aber auch um ganz persönliche Erfolge, Sorgen und Nöte. Die im Buch versammelten Erfahrungen zeigen, wie stark differierende Blickweisen auf die Welt zustande kommen, die als Ausdruck gesellschaftlicher Spaltungen gesehen werden können. Dabei lassen sich verschiedenartige Muster feststellen [...]
Originalsprache | Deutsch (Österreich) |
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Erscheinungsort | Wien |
Verlag | Promedia |
ISBN (Print) | 978-3-85371-460-7 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2019 |
Österreichische Systematik der Wissenschaftszweige (ÖFOS)
- 504
- 504001 Allgemeine Soziologie