Unternehmensreaktionen auf Länderrisiko-Erhöhungen: Eine Fallstudienuntersuchung aus der Perspektive österreichischer Tochtergesellschaften in der Russischen Föderation

Aneliya Töke

Publikation: AbschlussarbeitDissertation

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Abstract

Die vorliegende Doktorarbeit hat zum Ziel, die Entwicklung der länderspezifischen Investitionsrahmenbedingungen eines von immer noch andauernden Sanktionen erschütterten Landes, das a priori als hoch riskant eingestuft wird, zu erforschen. Im Rahmen einer vertieften Literaturanalyse und einer zweiteiligen empirischen Fallstudienuntersuchung wird aufgezeigt, welche länderspezifischen Aspekte von der Eskalation des geopolitischen Konfliktes zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine betroffen waren und wie ausgewählte österreichische Unternehmen mit Tochtergesellschaften dort mit der angespannten Marktsituation zurechtgekommen sind.
Die einleitende Literaturanalyse beginnt mit der begrifflichen Einordnung des zentralen Terminus Länderrisiko i.w.S. samt seinen Bestimmungsfaktoren und Beurteilungsmethoden, sowie auch mit der Fokuslegung auf die bestimmte ausländische Marktbearbeitungsform FDI. Die Präsentation der Erkenntnisse über die Wechselwirkung zwischen Länderrisiko i.w.S. und FDI stellt eine theoretische Einleitung für die durchgeführte Fallstudienanalyse dar. Um zum Verständnis der Russischen Föderation als Investitionsstandort zu verhelfen, wird das Land mit seinen spezifischen FDI-Rahmenbedingungen und seinem Investitionsvolumen abgebildet.
Im empirischen Teil werden mittels der qualitativen Forschungsmethode Fallstudienuntersuchung eine unterstützende und eine zentrale Forschungsfrage beantwortet. Anhand einer Datentriangulation wurden insgesamt 1.785 archivierte Unternehmensdokumente und zusätzlich noch vier individuell gestaltete schriftliche Experteninterviews einer zweiteiligen Dokumentenanalyse unterzogen. Mit Hilfe der deutschen QDA-Programms Atlas.ti wurden für jedes einzelne Unternehmen insgesamt sechs getrennten „Within Case“Analysen und für jede Unternehmensgruppe drei „Cross Case“-Analysen durchgeführt.
In Bezug auf die unterstützende Forschungsfrage wurde belegt, dass die Erhöhung des Länderrisikos eine negative Auswirkung auf die politische, wirtschaftliche, währungsbedingte und sozio-kulturelle Komponente des Länderrisikos i.w.S. hat. Im Zuge der Beantwortung der zentralen Forschungsfrage wurde eindeutig schlussgefolgert, dass erhöhtes Länderrisiko finanzielle Verluste in den ausländischen Tochtergesellschaften verursacht. Personalkürzungen, Verschiebungen bzw. Stornierungen geplanter Projekte/ Aufträge, Schließungen von Filialen, etc. stellen weitere empirische Erkenntnisse dar, um das erhöhte Länderrisiko der Russischen Föderation zu überwinden.
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Gradverleihende Hochschule
  • Wirtschaftsuniversität Wien
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2 März 2020

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