Wachstum ohne Schulden - Deregulierung des unternehmensnahen Dienstleistungssektors

Publikation: Wissenschaftliche FachzeitschriftOriginalbeitrag in FachzeitschriftBegutachtung

Abstract

Wachstum ohne Schulden Deregulierung des unternehmensnahen Dienstleistungssektors JEL-No: L5, L84 Michael Böheim/Eva Pichler Sowohl die OECD als auch die Europäische Kommission drängen auf eine Deregulierung der unternehmensnahen Dienstleistungen in Österreich, wobei va auf den Reformstau bei Steuerberatern, Wirtschaftstreuhändern und Rechtsanwälten explizit hingewiesen wird. Die fehlende Deregulierung führt zu hohen Preisaufschlägen und einem ineffizienten Einsatz der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Technologie. Dies ist ua eine der Ursachen für die überdurchschnittliche Inflationsrate Österreichs im Euroraum und behindert Wettbewerbsfähigkeit sowie Exportwachstum. Obgleich die freien Berufe ein kleiner Sektor sind, nehmen sie als klassische Vorleistung für Unternehmen eine Schlüsselstelle als Wachstumshemmnis ein. Eine Studie für 21 OECD Länder zeigt, dass die Dienstleistungsabhängigkeit der Industrie in Österreich mit Abstand am höchsten ist. Eine Deregulierung könnte gemäß OECD demnach das jährliche Wachstum um ¼–½ Prozentpunkte erhöhen. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass das Begutachtungsrecht der Kammern der Wirtschaftstreuhänder bei der Steuergesetzgebung ein klassischer Fall „angebotsinduzierter Nachfrage“ ist und überdacht werden sollte.
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Seiten (von - bis)477 - 498
FachzeitschriftWirtschaftspolitische Blätter
Ausgabenummer3
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2015

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