Zur Begründung des Abgrenzungskriteriums in der analytischen Wissenschaftstheorie

Andreas Schlager

Publikation: AbschlussarbeitDissertation

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Abstract

Das Streben nach Wissen drückt sich im Begriff der "empirischen Wissenschaft" aus, indem es in diesem als Teilbegriff enthalten ist. Eine starke objektiv-normative Abgrenzung des Wissenschaftsbegriffs mit Bezug auf den traditionellen Begriff des Wissens als gerechtfertigten wahren Glauben - GWG scheitert am Humeschen Induktionsproblem. Wissenschaftsphilosophen reagierten in der näheren Vergangenheit verschieden auf dieses Problem: Reine Instrumentalisten lehnen jeglichen Bezug auf Wahrheit ab, laufen aber Gefahr, damit die Ununterscheidbarkeit von Religion oder Wissenschaft oder von Disziplinen wie Astrologie oder Astronomie bezüglich der Erlangung von Wissen eingestehen zu müssen. Der konstruktive Empirist Bas van Fraassen versucht die Möglichkeit einer Unterscheidung aufrecht zu erhalten, indem er für jenen Bereich von empirisch-wissenschaftlichen Theorien, welche Aussagen über Beobachtbares treffen, einen Wahrheitsbezug zulässt. Demgegenüber ermöglichen kritische Rationalisten durch die Einführung eines konjekturalen Wissensbegriffs eine schwache, objektiv-normative Abgrenzung. Es wird argumentiert, dass eine wissenschaftstheoretische Haltung in der Tradition Sir Karl Poppers, der unter Wissenschaftlern einen viel besseren Ruf zu haben scheint, als unter modernen Wissenschaftsphilosophen, auch im 21. Jahrhundert vertreten werden kann. Erweitert wird diese um eine Sichtweise bezüglich Regelmäßigkeit und Indeterminismus - durch einen Perspektivenwechsel hin zu den Bedingungen der Möglichkeit empirischer Wissenschaft - als Alternative zur problematischen "Observable/Unobservable"-Unterscheidung van Fraassens. (Autorenref.)
OriginalspracheDeutsch (Österreich)
Gradverleihende Hochschule
  • Wirtschaftsuniversität Wien
ErscheinungsortAugasse 2-6, A-1090 Wien, Austria
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 1 Nov. 2009

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