Description
Seit einigen Jahren gibt es ein zunehmendes Interesse von Politik und Wissenschaft an europäischen Elternkarenzregelungen und deren Potential einen Beitrag in Richtung Geschlechtergerechtigkeit zu leisten. Demnach soll Elternkarenz so gestaltet werden, dass sie bestehenden Ungleichheiten entgegenwirkt und nicht nur die Position von Frauen am Arbeitsmarkt stärkt, sondern auch unterstützend auf die Position von Vätern bei der Verrichtung von unbezahlter Arbeit einwirkt. Aufgrund der komplexen Ausgestaltung von Elternkarenzmaßnahmen und deren noch teilweise unklaren Wirkmechanismen, ist die Einschätzung darüber, welche Maßnahmen im speziellen eine gleichere Arbeitsaufteilung zwischen Männern und Frauen fördern, umstritten. Des Weiteren erschwert die starke Diversität von nationalen Elternkarenzmaßnahmen einen gesamteuropäischen Überblick darüber, welche Modelle nun tatsächlich eine ausgeglichene Arbeitsaufteilung fördern. Der vorliegende Artikel möchte einen Beitrag zu dieser Debatte leisten. Zum einen werden aufgrund bestehender empirischer Evidenz die drei wichtigsten Instrumente im Rahmen von Elternkarenzpolitik bestimmt: die Dauer der Elternkarenz, die Bereitstellung von finanziellen Leistungen während der Karenz und Ausmaß der bezahlten Elternkarenz, welche nur für Väter zugänglich ist. Zum anderen wird aufgrund dieser drei Instrumente im Bereich der Elternkarenz ein Indikator entwickelt, welcher den Beitrag verschiedener Elternkarenzregelungen in europäischen Ländern in Richtung einer gleicheren Arbeitsaufteilung zwischen den Geschlechtern misst. Wie diese systematische Bewertung zeigt, gibt es große Unterschiede zwischen europäischen Ländern bei der Förderung einer ausgeglichenen Arbeitsaufteilung zwischen Frauen und Männern im Rahmen von Elternkarenz.Period | 17 Apr 2013 |
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Event title | Jour Fixe des Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) |
Event type | Unknown |