Freizeitoption im Kollektivvertrag: Bahnbrechende Innovation oder Augenauswischerei?

  • Wolfgang Fellner (Speaker)

Activity: Talk or presentationScience to professionals/public

Description

Der Vortrag beschäftigt sich mit unterschiedlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen zur Regelung der Arbeitszeit. Die theoretische Grundlage dafür bildet ein Aktivitäten-Modell. Derartige Modelle unterscheiden sich von üblichen Arbeitsmarkt- und Konsum-Modellen durch das zugrunde liegende Verständnis von Wohlstand. Es zeigt sich, das Reallohnsteigerungen nur unter spezifischen Bedingungen auch zu einer Steigerung des persönlichen Wohlstandes führen. Dieser Fall wird als relative Geldknappheit bezeichnet. Darüber hinaus können sich Menschen in der Situation relativer Zeitknappheit befinden. Dabei ist die Erzielung zusätzlichen Wohlstandes durch die Zeit für Konsumaktivitäten beschränkt. Die kollektivvertragliche Freizeitoption ist in dieser Situation ein wichtiges Instrument. Als dritte Möglichkeit ergibt sich die Situation relativer Sättigung, welche als ausgewogenes Verhältnis von Zeit- und Geldverfügbarkeit verstanden werden kann.
Ob die kollektivvertragliche Freizeitoption zu einem nachhaltigen Instrument zur Steigerung von Wohlstand wird, hängt auch von kulturellen Entwicklungen und Tendenzen ab. Verkaufsfördernde Maßnahmen von Unternehmen und steigender Konsumzwang können Menschen zur Erzielung höherer Einkommen veranlassen. In diesem Fall sollten primär Verringerungen der Normalarbeitszeit und von Überstunden angestrebt werden.
Period17 Oct 2014
Event titleArbeitskreis für europäische Wirtschaftspolitik
Event typeUnknown

Austrian Classification of Fields of Science and Technology (ÖFOS)

  • 502027 Political economy
  • 502047 Economic theory
  • 502022 Sustainable economics