Wirtschaftsuniversitätspreis of the Chamber of Commerce Wien
Das System der Außenwirtschaft und der Außenpolitik der EU weist ein inhärentes Konfliktpotential auf, das durch die Diskrepanz zwischen einer auf Integration ausgerichteten Gemeinschaft sowie einer auf Kooperation angelegten Staatenunion bedingt ist. Dies ist durch das Verhalten der EU im Jugoslawienkonflikt schmerzlich offensichtlich geworden. Die Wirtschaftssanktionen der EU gegenüber Jugoslawien sollen beispielhaft die Kompetenzlage analysieren und Schwachstellen aufdecken.
Wirtschaftssanktionen bilden aber abgesehen von institutionellen Fragen deswegen ein Objekt besonderen Forschungsinteresses, weil sie im Schnittpunkt von Völkerrecht, Unions- und Landesrecht liegen.Die Verhängung der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien, ihre im Dayton-Abkommen versprochene Aussetzung und Aufhebung und der neuerliche Beschluß von Embargomaßnahmen 1998 aufgrund der Situation im Kosovo erfolgten parallel zum Wandel der EU durch die Verträge von Maastricht und Amsterdam, so daß für inhaltlich ähnliche Maßnahmen oft unterschiedliche Rechtslagen gegeben waren.
Durch eine Analyse dieser Maßnahmen sollen die Probleme der bestehenden Mechanismen aufgezeigt und möglicherweise Schlüsse für eine zukünftige Gestaltung der Außenbeziehungen der EU gezogen werden.