Oesterreichische Nationalbank (Jubiläumsfonds)
Den Wettbewerb zwischen Handelsagglomerationen auf der Grünen Wiese (synonym für periphere Lagen) und jenen in den zentralen städtischen Lagen entscheiden die Konsumenten durch ihr Verhalten. Der Drang von Handelsunternehmen insb. -konzernen hin zu dislozierten Standorten dokumentiert eine klare Präferenz der Kunden zugunsten der Randlagen. Mit den Gründen dieses Trends aus Konsumentensicht befassen sich explizit wenige wissenschaftliche Studien. Das vorzustellende Projekt fokussiert die Kosten der Beschaffung bzw. des Einkaufs von Waren (Transport-, Planungs-, Lagerkosten etc.) als zentrale Parameter der Attraktivitäts- bzw. (Netto-)Nutzenwahrnehmung bei der Wahl von agglomerierten Einkaufsstätten. Dies interessiert vor allem vor dem Hintergrund der Nearest-Center-Hypothese, welche einen inversen Zusammenhang zwischen der Entfernung des Bedarfsortes (Haushalt, Arbeitsplatz etc.) zum Beschaffungsort (Ort des Einkaufs) und der durch die Konsumenten wahrgenommenen Attraktivität bzw. Nutzenstiftung von Geschäftsstätten unterstellt. Entsprechend versuchen die Autoren, folgende Frage zu beantworten: Was sind die subjektiv wahrgenommenen - im Gegensatz zu den objektiv messbaren - Kosten des Einkaufs und welche Bedeutung haben diese für die Attraktivitätsbeurteilung bzw. Nutzenwahrnehmung bei der Einkaufsstättenwahl von Konsumenten? Eine solche empirische Studie ist von unmittelbarer Relevanz für Handelsforschung sowie praxis, da diese Erklärungen für die zu beobachtende Standortentwicklung im Einzelhandel liefert. Nicht zuletzt können daraus Anhalte für Raumordnungsentscheidungen von Kommunen abgeleitet werden.