Berufsbildung in Vollzeitschulen - mehr als eine Verlegenheitslösung zwischen dualer Ausbildung und Akademisierung? Anmerkungen zu Potenzialen der vollzeitschulischen Berufsbildung aus österreichischer Perspektive

Publication: Scientific journalJournal article

Abstract

Berufsbildende Vollzeitschulen haben in Deutschland das Image von "Second Best Ausbildungskonzepten", weil vielfach mit Vollzeitschulen, wie beispielsweise der Berufsfachschule, kein beruflicher Abschluss verbunden ist oder einjährige Vollzeitschulen kostspielige Wartesäle für Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag im dualen System darstellen. Dazu kommt die von der OECD propagierte weitgehende Gleichsetzung einer beruflichen Höherqualifizierung mit Akademisierung, wodurch die schulische Berufsbildung auf der Sekundarstufe II zusätzlich in Frage gestellt wird. Vor diesem Hintergrund scheinen berufsbildende Vollzeitschulen ein bildungspolitisches Auslaufmodell zu sein. Im folgenden Beitrag wird unter Zugrundelegung der österreichischen Erfahrungen aufgezeigt, dass berufliche Vollzeitschulen sehr wohl eine bildungspolitische Erfolgsstory darstellen können. Sie gewährleisten nicht nur eine "berufliche Ausbildungsschiene auf gleicher Augenhöhe mit dem dualen System", sondern ebenso volle Studierfähigkeit wie die Gymnasien.
Original languageGerman (Austria)
JournalBerufsbildung. Zeitschrift für Praxis und Theorie in Betrieb und Schule
Issue number131
Publication statusPublished - 1 Nov 2011

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