Die Globalisierung verantwortungsbewusst und europäisch gestalten

Publication: Scientific journalJournal article

Abstract

Der politische Widerstand gegen die Globalisierung steigt in den Industrieländern. Empirisch ist der positive Gesamteinfluss auf das Wachstum der Weltwirtschaft und die Reduktion der Armut belegbar. Die Wirkungen der Globalisierung sind aber nach Regionen, Berufsgruppen und Ausbildung unterschiedlich und in der Phase verstärkter Globalisierung sind auch Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und das Gefühl der Fremdbestimmung gestiegen. Da viele neue Herausforderungen – wie Klimaschutz, oder Sicherheit – nur weltweit lösbar sind und neue nationale Barrieren Wohlfahrtsverluste bedeuten würden, ist es wichtig, Prinzipien zu entwickeln, die die Zustimmung zur Globalisierung und ihre Wohlfahrtseffekte stärken können. Es ist aber auch notwendig kulturell bedingte Unterschiede in Präferenzen respektieren und Globalisierung als Such- und Lernprozess zu verstehen. Instrumente zur Umsetzung der Strategie können teilweise regional unterschiedlich sein. Viele der erarbeiteten Prinzipien sind im europäischen Modell stärker vertreten als in anderen sozioökonomischen Modellen. Dies spricht – neben dem tendenziellen Rückzug der USA aus der Globalisierung und dem Führungsanspruch Chinas – dafür, dass Europa versucht, stärker die Regeln der Globalisierung zu bestimmen. Voraussetzung dafür ist allerdings auch ein Meinungsbildungsprozess innerhalb Europas. Durch eine verantwortungsbewusste Globalisierung kann die Lebensqualität in Europa und bei seinen Partnern weltweit gesteigert werden.
Original languageGerman (Austria)
Pages (from-to)1 - 22
JournalQuerdenker Policy Brief
Issue number2
Publication statusPublished - 2017

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