Die wirtschaftliche Allgemeinbildung von Maturant/inn/en

Publication: ThesisDoctoral thesis

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Abstract

Bisher liegen in Österreich keine Daten vor, wie gut Maturant/inn/en am Ende der
Sekundarstufe II die Wirtschaftsberichterstattung in den Medien verfolgen und verstehen
können und somit die wirtschaftlichen Aspekte des Lebens nachvollziehen können. Im Hinblick
auf das Wirtschaftswissen, insbesondere das Verstehen von wirtschaftlichen Konzepten und
Zusammenhängen, besteht daher eine Forschungslücke und somit ein Forschungsdesiderat.
Vor diesem Problemhintergrund besteht die zentrale Zielsetzung des Dissertationsvorhabens
darin, ein schulartenübergreifendes Testinstrument zur Messung des Wirtschaftswissens von
Maturant/inn/en, die sich kurz vor oder nach der Absolvierung der Reifeprüfung befinden, zu
entwickeln und evidenzbasiert zu erproben. Um die Inhaltsbereiche der Testaufgaben zum
Wirtschaftswissen zu bestimmen, wurden eine Medienanalyse zu Themen in den
Wirtschaftsberichten von Tageszeitungen sowie problemzentrierte Interviews mit
Maturant/inn/en durchgeführt. Das nach den Ansprüchen wissenschaftlicher Testtheorie
entwickelte Testinstrument wurde einer Validierung durch Expert/inn/en sowie einer
Validierung durch Schüler/innen anhand der Methode lauten Denkens unterzogen und im
Rahmen von zwei Testläufen empirisch erprobt. Der zweite österreichweite Testlauf fand im
Rahmen einer Online-Befragung zwischen Mai und Oktober 2021 statt (n=664). Das
größtenteils eigens entwickelte Testinstrument umfasst 26 Testaufgaben zum
Wirtschaftswissen im Multiple-Choice-Format sowie weitere Items zur Erhebung affektiver
Kompetenzfacetten und diverser soziodemografischer Merkmale. Die Ergebnisse der
psychometrischen Itemanalyse nach der klassischen Testtheorie sowie der Item-Response-
Theorie zeigen, dass die Aufgabenschwierigkeiten in Relation zur vorliegenden Stichprobe mit
ein paar wenigen Ausnahmen passabel gestreut sind. Aus den Trennschärfen kann eine
ausreichende Differenzierung zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen
Testpersonen abgeleitet werden, und die Reliabilität des Testinstruments stellt sich als
zufriedenstellend heraus. Auch wenn für die vorliegenden Daten die strengen Anforderungen
des Rasch-Modells nicht makellos erfüllt werden konnten, liegt für den naturgemäß sehr
breiten Inhaltsbereich des Wirtschaftswissens eine akzeptable Modellpassung und somit ein
valides Testinstrument vor. Die Testergebnisse zeigen, dass insbesondere männliche
Maturant/inn/en, Testpersonen, die in ihrer Freizeit meistens Deutsch sprechen, sowie jene
Befragte, die zuletzt einen berufsbildenden Schultyp besucht haben, ein vergleichsweise
höheres Wirtschaftswissen aufweisen.
Original languageGerman (Austria)
Awarding Institution
  • WU Vienna
Publication statusPublished - 1 Mar 2022

Austrian Classification of Fields of Science and Technology (ÖFOS)

  • 503030 Business education
  • 504007 Empirical social research
  • 503007 Didactics
  • 503

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