Abstract
Die Europäische Union leidet seit Jahren an schwacher
wirtschaftlicher Dynamik und beschäftigt sich vornehmlich
mit internen Problemen. Strukturelle Schwachstellen
wie Ungleichheit, Jugendarbeitslosigkeit und Schulden
bleiben hoch. Dabei versäumt es Europa, das hohe
Wachstum der europäischen Nachbarn im Süden und
im Osten als Turbo für neue Dynamik zu nutzen. Diese
Regionen sind seit 2000 mit 4,5 % pro Jahr dreimal so
schnell gewachsen wie die EU-Länder.
Eine neue Partnerschaft könnte beitragen, in diesen
Ländern regionale Konflikte und Bürgerkriege einzudämmen
und damit die Ursachen der Fluchtbewegung
an der Wurzel zu bekämpfen. Im Zentrum partnerschaftlicher
Aktivitäten müssen Investitionen, Bildung
und Wissenstransfer stehen. Ein Austauschprogramm
für Schulen, StudentInnen, LehrerInnen, aber
auch für FacharbeiterInnen soll entwickelt werden. In
Partnerschaft mit Europa kann Afrika zum Vorreiter
ökologischer Lösungen bei Energie, Transport und
Wohnbau werden. Doch muss auch Europa bestehende
Hindernisse für Afrika beseitigen: Dazu zählen
Subventionen, aber auch Importeinschränkungen in
der Landwirtschaft, die Bereitschaft, Fluchtkapital von
Potentaten aufzunehmen oder den Transfer in Steueroasen
zu unterstützen.
Die Bevölkerung Afrikas könnte sich laut aktuellen
Berechnungen bis 2050 verdoppeln. Um diesen Zuwachs
wirtschaftlich und gesellschaftlich zu verkraften,
müssen in Afrika jährlich 20 Millionen Arbeitsplätze
geschaffen werden. Der Bedarf an materiellen
und immateriellen Investitionen in den Partnerländern
liegt insgesamt bei jährlich 100 Mrd. €. Dieser Aufwand
scheint enorm, entscheidet aber darüber, ob die
Nachbarländer Europa destabilisieren oder ob Europa
und seine Nachbarn gemeinsam Arbeitsplätze schaffen
und die Globalisierung mitgestalten können.
wirtschaftlicher Dynamik und beschäftigt sich vornehmlich
mit internen Problemen. Strukturelle Schwachstellen
wie Ungleichheit, Jugendarbeitslosigkeit und Schulden
bleiben hoch. Dabei versäumt es Europa, das hohe
Wachstum der europäischen Nachbarn im Süden und
im Osten als Turbo für neue Dynamik zu nutzen. Diese
Regionen sind seit 2000 mit 4,5 % pro Jahr dreimal so
schnell gewachsen wie die EU-Länder.
Eine neue Partnerschaft könnte beitragen, in diesen
Ländern regionale Konflikte und Bürgerkriege einzudämmen
und damit die Ursachen der Fluchtbewegung
an der Wurzel zu bekämpfen. Im Zentrum partnerschaftlicher
Aktivitäten müssen Investitionen, Bildung
und Wissenstransfer stehen. Ein Austauschprogramm
für Schulen, StudentInnen, LehrerInnen, aber
auch für FacharbeiterInnen soll entwickelt werden. In
Partnerschaft mit Europa kann Afrika zum Vorreiter
ökologischer Lösungen bei Energie, Transport und
Wohnbau werden. Doch muss auch Europa bestehende
Hindernisse für Afrika beseitigen: Dazu zählen
Subventionen, aber auch Importeinschränkungen in
der Landwirtschaft, die Bereitschaft, Fluchtkapital von
Potentaten aufzunehmen oder den Transfer in Steueroasen
zu unterstützen.
Die Bevölkerung Afrikas könnte sich laut aktuellen
Berechnungen bis 2050 verdoppeln. Um diesen Zuwachs
wirtschaftlich und gesellschaftlich zu verkraften,
müssen in Afrika jährlich 20 Millionen Arbeitsplätze
geschaffen werden. Der Bedarf an materiellen
und immateriellen Investitionen in den Partnerländern
liegt insgesamt bei jährlich 100 Mrd. €. Dieser Aufwand
scheint enorm, entscheidet aber darüber, ob die
Nachbarländer Europa destabilisieren oder ob Europa
und seine Nachbarn gemeinsam Arbeitsplätze schaffen
und die Globalisierung mitgestalten können.
Original language | German |
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Number of pages | 7 |
Publication status | Published - 2018 |
Publication series
Series | ÖGfE Policy Brief |
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