TY - BOOK
T1 - Feminist Futures: Was Degrowth von feministischer Wissenschafts-, Wirtschafts- und Wachstumskritik lernt
AU - Dengler, Corinna
PY - 2020
Y1 - 2020
N2 - Der Diskurs um Degrowth/Postwachstum hat in den letzten Jahren vor dem Hintergrund sich zuspitzender ökologischer Krisen an Bedeutung gewonnen. Während die ökologische Wachstumskritik im Zentrum des Diskurses steht, werden feministische Wirtschafts- und Wachstumskritik oft nur ungenügend rezipiert. Die vorliegende Rahmenschrift zur kumulativen Dissertation geht der übergreifenden Forschungsfrage nach, was Degrowth von feministischer Wissenschafts-, Wirtschafts- und Wachstumskritik lernt und welche Grundzüge eines kritisch-feministischen Degrowth-Ansatzes sich daraus ergeben. Nach einer Einführung in den Degrowth-Diskurs wird vor dem Hintergrund feministischer Wissenschaftskritik eine wissenschaftstheoretische Verortung vorgenommen. Im Anschluss wird die Dissertation theoretisch in die feministische Wirtschafts- und Wachstumskritik an der Schnittstelle von Feministischer Ökonomie und Ökologischer Ökonomie eingebettet. Einer Zusammenfassung der vier Dissertationsartikel folgt – gleichsam als Destillat des Forschungsprozesses – die post-analytisch verfasste prä-analytische Vision des kritisch-feministischen Degrowth-Ansatzes. Dieser kombiniert eine realistisch-relationale Ontologie, eine intersektionale Standpunkt-Epistemologie, einen wissenschaftstheoretisch fundierten, methodologischen Pluralismus und eine ethisch-politische Grundhaltung, die das ‚gute Leben für Alle‘ als Zielgröße des Wirtschaftens hat. Dieser kritisch-feministische Degrowth-Ansatz gibt Anhaltspunkte für kleine Schritte und große Transformationen, warnt jedoch gleichzeitig davor zu glauben, dass eine sozial-ökologische Transformation auch automatisch geschlechtergerecht sei: Feminist Futures zu fordern bedeutet dezidiert anzuerkennen, dass es in Bezug auf zukunftsfähiges Wirtschaften in einer Postwachstumsgesellschaft keine feministischen Forderungen ohne globale Umweltgerechtigkeit, aber eben auch keine Umwelt- und Wirtschaftspolitiken ohne kritische Feminismen geben kann.
AB - Der Diskurs um Degrowth/Postwachstum hat in den letzten Jahren vor dem Hintergrund sich zuspitzender ökologischer Krisen an Bedeutung gewonnen. Während die ökologische Wachstumskritik im Zentrum des Diskurses steht, werden feministische Wirtschafts- und Wachstumskritik oft nur ungenügend rezipiert. Die vorliegende Rahmenschrift zur kumulativen Dissertation geht der übergreifenden Forschungsfrage nach, was Degrowth von feministischer Wissenschafts-, Wirtschafts- und Wachstumskritik lernt und welche Grundzüge eines kritisch-feministischen Degrowth-Ansatzes sich daraus ergeben. Nach einer Einführung in den Degrowth-Diskurs wird vor dem Hintergrund feministischer Wissenschaftskritik eine wissenschaftstheoretische Verortung vorgenommen. Im Anschluss wird die Dissertation theoretisch in die feministische Wirtschafts- und Wachstumskritik an der Schnittstelle von Feministischer Ökonomie und Ökologischer Ökonomie eingebettet. Einer Zusammenfassung der vier Dissertationsartikel folgt – gleichsam als Destillat des Forschungsprozesses – die post-analytisch verfasste prä-analytische Vision des kritisch-feministischen Degrowth-Ansatzes. Dieser kombiniert eine realistisch-relationale Ontologie, eine intersektionale Standpunkt-Epistemologie, einen wissenschaftstheoretisch fundierten, methodologischen Pluralismus und eine ethisch-politische Grundhaltung, die das ‚gute Leben für Alle‘ als Zielgröße des Wirtschaftens hat. Dieser kritisch-feministische Degrowth-Ansatz gibt Anhaltspunkte für kleine Schritte und große Transformationen, warnt jedoch gleichzeitig davor zu glauben, dass eine sozial-ökologische Transformation auch automatisch geschlechtergerecht sei: Feminist Futures zu fordern bedeutet dezidiert anzuerkennen, dass es in Bezug auf zukunftsfähiges Wirtschaften in einer Postwachstumsgesellschaft keine feministischen Forderungen ohne globale Umweltgerechtigkeit, aber eben auch keine Umwelt- und Wirtschaftspolitiken ohne kritische Feminismen geben kann.
UR - https://voado.uni-vechta.de/handle/21.11106/241?show=full
M3 - Dissertation
ER -