From controversy to common ground: The discourse of sustainability in the media

Einst ein Konzept der radikalen Umweltbewegung, wurde der Begriff Nachhaltigkeit zunehmend in den hegemonialen Diskurs inkorporiert. Frühere Arbeiten gehen davon aus, dass dies durch einen Prozess geschah, in dem sich die ursprüngliche Kontroverse zwischen ökologischen und ökonomischen Fragen von einer antagonistischen Opposition zu einer breiten Übereinstimmung entwickelte. Während diese Tendenz hauptsächlich qualitativ analysiert wurde, wenden wir eine quantitative Analyse der Massenmedien in Österreich zwischen 1990 und 2020 an, um die veränderte Verwendung des Begriffs nachzuzeichnen. Unter Anwendung von Methoden der Korpuslinguistik und des natural language processing (NLP) zeigen wir, dass der Diskurs im Laufe der Zeit weniger polarisiert ist, eine zunehmend positive Sprache verwendet und sich immer mehr an die konservativen Teile der Bevölkerung wendet. Die Präsenz politischer Akteure nimmt nach dem Jahr 2000 deutlich ab, und gleichzeitig werden verstärkt kommerzielle und individuelle Lösungen diskutiert - jeder ist verantwortlich, und niemand trägt die Schuld.