Industrieturbulenz in Österreich 1981-1994. Bestandsaufnahme und wirtschaftspolitische Perspektiven.

Werner Hölzl, Reinhold Hofer

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Abstract

Seit einigen Jahren spielt in der industriepolitischen Diskussion Industriedynamik eine wichtige Rolle. Unternehmensneugründungen werden als wirtschaftspolitisches Instrument betrachtet, welches der "neuen unternehmerischen Ökonomie" angemessen sei. Dieser Beitrag untersucht diese Fragen mit Hilfe einer ökonometrischen Studie von Eintritten und Austritten in der Österreichischen Industrie. Die Daten zeigen, dass die Industrieturbulenz in Österreich im internationalen Vergleich eher gering ist, sowie dass sie über die Zeit relativ konstant ist. Die im internationalen Vergleich geringe Industrieturbulenz in Österreich deutet darauf hin, dass in Österreich viele "sichere" und wenige "riskante" Projekte in neuen Unternehmen in Angriff genommen wurden. Der Befund spiegelt wieder, dass Österreich von einem Übergewicht traditioneller Industriebranchen geprägt ist, die weder besonders wertschöpfungsintensiv noch besonders wachstumsorientiert sind. In der ökonometrischen Studie zeigt sich, dass zeitlich quasifixe industriespezifische Faktoren wie versunkene Kosten, Skalenvorteile und Industriewachstum die wichtigsten Determinanten der Industrieturbulenz sind, und dass Eintritte und Austritte symmetrisch sind. Symmetrie bedeutet, dass Eintrittsbarrieren und Austrittsbarrieren sich wechselseitig bedingen und impliziert, dass eine Gründungsoffensive in Form einer horizontalen Subventionspolitik nicht die gewünschten Effekte bringen kann. Markteintrittsraten können nicht nachhaltig erhöht werden, ohne dass gleichzeitig höhere Marktaustrittsraten in Kauf genommen werden müssen. Letzteres kann u.U. auch Wohlfahrtsverluste mit sich ziehen, wie im Beitrag gezeigt wird. Abschliessend werden wirtschaftspolitische Implikationen diskutiert. (Autorenref., bearb. M.Putz)
Original languageGerman (Austria)
Publication statusPublished - 2002

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