Institutionelle Kinderbetreuung in Wien: Kosten und räumliche Zugänglichkeit zu privaten und öffentlichen Einrichtungen

Publication: Scientific journalJournal articleResearchpeer-review

Abstract

Institutionelle Kinderbetreuung leistet einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Entwicklung und trägt, wenn sie qualitativ hochwertig und flächendeckend angeboten wird, zum Abbau sozialer Ungleichheit bei. Für Wien zeigt sich jedoch, dass für Kinder, die in einem »reicheren« Wohnviertel aufwachsen, mehr Kindergartenplätze in räumlicher Nähe zur Verfügung stehen als für Kinder in »ärmeren« Wohnvierteln. Der Beitrag stellt dar, wie sich öffentliche und verschiedene private Kindergärten und -krippen in Wien bezüglich ihrer räumlichen Zugänglichkeit unterscheiden. Weiters wird untersucht, wie Betreiber von Kinderbetreuungseinrichtungen hinsichtlich ihrer Preissetzung und anderer Strukturmerkmale – etwa Öffnungszeiten – voneinander abweichen. Die Analyse
basiert auf Daten über die räumliche Lage und verschiedene Strukturmerkmale von Kinderbetreuungseinrichtungen in Wien. Wir finden, dass die höhere Zugänglichkeit zu Kinderbetreuung in »reicheren« Wohnvierteln fast ausschließlich durch das Angebot der Gruppe der meist kleineren, gemeinnützigen privaten Betreiber entsteht. Das lässt sich v. a. dadurch erklären, dass sie dort auf höhere Geld- und Zeitressourcen der Eltern treffen. Aus Sicht der Kindergartenbetreiber scheint es, dass die öffentlichen Förderungen nicht ausreichen, um Kinderbetreuung in der gewünschten
Qualität zur Verfügung zu stellen.
Original languageGerman
Pages (from-to)287-300
JournalSWS - Rundschau
Volume62
Issue number3
Publication statusPublished - 2022

Keywords

  • childcare, Vienna, non-profit, accessibility

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