Abstract
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfielen in Europa Staaten und es stellten sich Fragen der Grenzziehung – so auch in Kärnten/Koroška. Im Oktober 1920 wurde im mehrheitlich slowenischsprachigen Teil über die staatliche Zugehörigkeit abgestimmt. Ausschlaggebend für den Ausgang waren das politische System der Ersten Republik und die damit verbundenen Versprechen sozialer und gleicher Rechte sowie wirtschaftliche Faktoren. Hundert Jahre später zeigt sich, dass nicht alle Versprechen gehalten wurden, und es regt zu Überlegungen an, wie Rechte von Minderheiten in Demokratien eingebunden werden können. Im vorliegenden Beitrag wird, mit Fokus auf die Protokolle der provisorischen Kärntner Landesversammlung und des Kärntner Landesrates, beleuchtet, wie Mitbestimmung, soziale Rechte sowie das Verhältnis von Minderheit(en) und Mehrheit(en) Eingang in eine folgenreiche politische Entscheidung gefunden haben. Dabei wird sichtbar, wie soziale Fragen mit Möglichkeiten des Spracherhalts zusammenhängen. Daran anschließend kann die Abhängigkeit von Minderheitenrechten von der Umsetzungsbereitschaft hegemonialer Gruppen diskutiert werden.
Original language | German (Austria) |
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Pages (from-to) | 35 - 47 |
Journal | Momentum Quarterly |
Volume | 10 |
Issue number | 1 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2021 |
Austrian Classification of Fields of Science and Technology (ÖFOS)
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